Wir sind the Raven and the Witch

Wieso der Rabe und die Hexe? Nun, wir schreiben beide Geschichten. Darin sind Rabe und Hexe wiederkehrende Elemente. Manchmal als Hauptfigur, manchmal als Nebenfigur. 

Ein Stück weit stehen die beiden für uns. Schliesslich heisst es, dass jede Novelle, jeder Roman autobiografische Züge aufweisen. Ob das stimmt, sei dahingestellt. Aber als Titel für unsere gemeinsame Lebensgeschichte taugt „Der Rabe und die Hexe“ perfekt. Wer da nicht wissen will, was passiert und wie es weitergeht, dem fehlt vermutlich jegliche Ader fürs Romantische und Märchenhafte.

Item: Als „plötzlich“ das Thema „Selbständigkeit“ im Raum stand, war eines klar: Unser Label würde «The Raven and the Witch» heissen. Wenn du dich nun fragst, weshalb sich der Mann im Team – also der Rabe – in den Vordergrund drängt, obwohl er sich sonst im Hintergrund hält, gibt es eine simple Antwort darauf: In «The Raven and the Witch» ist Rhythmus drin, das geht einem leicht von der Zunge, wohingegen «The Witch and the Raven» holpert und stolpert.

Fürs Englische haben wir uns entschieden, weil wir England, Irland, Schottland und Jersey lieben. Weil es sich für uns einfach besser anhört. Und weil „The Raven and the Witch“ vor dem inneren Auge ein perfektes Pub-Schild abgibt. 

Das Pub selbst ist ein altes, englisches Fachwerkhaus mit Reet gedecktem Dach. Schummeriges Licht im Inneren. Feuer im offenen Kamin. Frisch gezapftes Bier. Fish and Chips. In der hinteren linken Ecke, auf der Holzbank eine Gestalt, die eben Ihre Gedanken in einem unserer Bücher festhält ...

Am Anfang stand das Lederbuch

Angefangen hat alles mit der Herstellung von Lederbüchern. Plain, ohne Punzierung und Kolorierung. Einfach nur bestes Leder und erstklassiges Büttenpapier.

Achtung, jetzt wird es kurz kitschig: Die ganze Sache mit den Lederbüchern wiederum hat viel mit Liebe zu tun: Mit unserer Liebe zu natürlichen Werkstoffen. Zu wertigen, lange haltenden Dingen. Zum Handwerk. Zum Schreiben von Hand. Zu Büchern generell - und vor allem mit der Liebe zwischen uns.

Die ersten Lederbücher mit Büttenpapier haben wir nämlich auf unsere Hochzeit hin gefertigt. Als Geschenk für unsere Gäste. Womit wir zunächst nicht gerechnet hatten, war, dass wir den Lederbüchern und ihrer Herstellung restlos verfallen würden.

Die Arbeit mit dem Leder und dem Büttenpapier. Der Geruch. Die Farben. Wie sich die Oberflächen dieser Materialien anfühlen. Die Tatsache, dass jedes Buch ein Unikat wird, weil das Leder lebt, kleine Narben aufweist, unterschiedliche Farbtöne hat. …

In dem Moment wussten wir, dass weitere Lederbücher folgen werden. Und da fiel auch der Entscheid, dass Heidi sich damit selbständig machen wird. Und so gründeten wir planlos und blauäugig voller Enthusiasmus und Leidenschaft die Ledermanufaktur Hellstern mit ihrem Label “The Raven and the Witch”.

Was folgte, waren viele Erkenntnisse. Über den Markt, unnötige Aufwände, Umdenken und glückliche Zufälle. Dazu mehr im Beitrag Die Crux mit den Lederbüchern. Und andere Fehler.